Wer gutes Paprikapulver kaufen möchte, möchte gern vorher wissen was drin ist. Die Untscheidungen “edelsüß” und “rosenscharf” bezeichnen hierzulande die Schärfe. Aber es geht auch um Qualität.
Paprika edelsüß, gemahlen sollte wenige oder keine Scheidewänden, Placenta und Paprikakerne beinhalten. (Fast) Nur das Fruchtfleisch wird gemahlen.
Anders als Eskimosprachen, die nicht ausgesprochen viele Wörter für Schnee haben, unterscheidet die ungarische Küche wirklich ganze vier Paprikasorten anhand der Schärfe. Die Größe und der Reifegrad entscheiden über die Schärfe, nicht wie in Mexiko die botanische Pflanzengruppe. In jedem Schärfegrad gibt es verschiedene Farben, Schärfen und Aromas, je nach vermahlenem Anteil an Fruchtwand, Samen und Plazenta (der weiße Mercedesstern, wenn man von oben in die aufgeschnittene Paprika schaut):
-különleges, Spezialpaprika: vollreife Ernte, keine Schärfe, mild und zarter Geschmack, färbt intensiv
-csemege, Delikatesspaprika: kaum Schärfe, kräftiger Geschmack, färbt gut
- édesnemes, edelsüßer Paprika: dezente Schärfe
- rózsa, Rosenpaprika: halbreife Ernte, künstlich nachgereift, pikante Schärfe, wenig Aroma, färbt kaum)
Die Frucht schmeckt mild, Scheidewände, Kerne und Placenta geben Schärfe. Deshalb gilt: Je schärfer das Paprikapulver, desto mehr Anteile an Scheidewände, Kerne und Placenta werden vermahlen.
Scheidewände, Kerne und Placenta, die bei milden Sorten nicht verwendet werden, kommen in orangebraune Scharfpaprika (csípős). Dieser Paprika ist scharf wie Cayennepfeffer oder anderen Chilipulvern.