PRESSEINFORMATION
- AGB: Unverstanden und trotzdem akzeptiert
- Es geht auch anders
-
Detailauswertung
- Allgemein: Nur 1 von 10 liest AGB wirklich
- Geschlecht: Frauen gründlicher
- Alter: Junge meiden AGB
- Alte Bundesländer: Weniger aufmerksam
- Neue Bundesländer: Deutlich gewissenhafter
- Nord-West (SH, HH, HB, NI): AGB-Ignorierer
- Nordrhein-Westfalen: Lesemuffel im Westen
- Mitte-West (HE, RP, SL): Mittelmaß mit Ausreißern
- Baden-Württemberg: Hohe Quote bei „gelegentlich“
- Bayern: AGB-Vorzeigeregion
- Berlin: AGB-Extremisten
- Nord-Ost (MV, BB, ST): Lesestärkste Region
- Mitte-Ost (SN, TH): Solide Mitte
- Familienstand
- Methodik
Gelesen? Geklickt? Gelogen.
Neue Studie von Delidía, durchgeführt von GfK zeigt:
AGB werden (fast) nie gelesen – aber trotzdem akzeptiert
Berlin, 22. August 2025 – Wer online einkauft, klickt sie routiniert weg: Die AGB. Dass das berüchtigte Kleingedruckte so gut wie niemand wirklich liest, bestätigt jetzt eine repräsentative GfK-Studie im Auftrag von Delidía. Die Umfrage unter 1.022 Personen zeigt: Nur 3,2 % lesen die Allgemeinen Geschäftsbedingungen beim Onlinekauf fast immer vollständig – satte 82,5 % geben an, dass sie schon gelogen haben, wenn sie sagten, sie hätten die AGB gelesen.
Besonders bemerkenswert: Über die Hälfte der Befragten (55,8 %) stimmten AGB zu, obwohl sie inhaltlich nicht einverstanden waren. 15,1 % tun das sogar fast immer. Der Grund? Vermutlich Machtlosigkeit gegenüber intransparenten, unverständlichen oder schlicht zu langen Texten.
AGB: Unverstanden und trotzdem akzeptiert
„Diese Zahlen zeigen deutlich, dass viele Menschen AGB eher als notwendiges Übel denn als sinnvolle Information wahrnehmen“, sagt Delidía-Gründer und Geschäftsführer Daniel Hinkeldein. „Dabei sind faire, klare Bedingungen eigentlich ein Vertrauensanker – oder könnten es sein.“
Tatsächlich wünschen sich 65,4 % der Befragten, dass AGB kurz und verständlich sein sollten. 33,8 % sind sogar der Ansicht sie sollten auf ein Postkarte passen. 39,3 % fordern eine EU-weit einheitliche und verbraucherfreundliche Regelung. Nur 15,6 % finden, AGB machen ihren Einkauf sicher.
Es geht auch anders
Delidía geht auch beim Thema AGB neue Wege. Statt juristischer Floskeln setzt das Unternehmen auf Transparenz – und eine Portion Humor. In den eigenen AGB finden sich statt Paragrafen charmante Hinweise wie:
-
„Die Verwendung von Fleur de Sel im Nudelwasser wird als Beleidigung aller Meeresgötter gewertet.“
- „Rechtsstreitigkeiten werden per Duell beigelegt – mit Wasserpistole oder Seifenblasenpustefix."
Mit der Veröffentlichung der Studie will Delidía nicht nur auf Missstände hinweisen, sondern auch Impulse für mehr Verständlichkeit und Fairness im Onlinehandel setzen. Gleichzeitig lädt das Unternehmen zum Diskurs ein – und natürlich zum Blick auf die eigenen AGB, die man dieses eine Mal vielleicht tatsächlich zu Ende liest: www.delidia.de/agb
Über die Studie
Im Auftrag von Delidía wurden mit dem NIQ eBUS – powered by GfK intelligence - 1.022 Personen im Alter von 18-74 Jahren befragt, die die deutschsprachige Bevölkerung repräsentieren. Die Befragung wurde im Zeitraum 3. bis 7. Juli 2025 durchgeführt. Link zur Studie: https://www.delidia.de/agb-studie-2025
Über Delidia
Daniel Hinkeldein ist Gründer von Delidía, der Teekampagne für alles rund um die Tomate: Essig & Olivenöl, Salz & Pfeffer – ausgewählt Bio, direkt vom Erzeuger, in Vorratsgrößen, ohne Zwischenhandel.
Geprägt durch sein Studium bei Prof. Günter Faltin glaubt er, dass man Dinge auch mal anders probieren kann. Bei Delidía werden die Produkte von Menschen mit Behinderung abgefüllt, verpackt und versendet, die auf dem ersten Arbeitsmarkt kaum eine Chance hätten. Kontakt: hallo ät delidia.de
Detailauswertung
In den folgenden Abschnitten werden die Ergebnisse soziodemographisch deskriptiv analysiert - nach Alter & Geschlecht, nach Region, nach Familienstand. Jeder Abschnitt teilt sich auf in:
- mögliche Titel
- dazugehörige Zahlen
- Daten als Tabelle
Zuvor nochmal pointiert eine mögliche Kernaussage:
Allgemein: Nur 1 von 10 liest AGB wirklich
- „Nur jeder Zehnte liest AGB beim Onlinekauf wirklich.“
Nur 9,8 % (jeder Zehnte) gehören zur „Top Box“ (lesen AGB etwa 75 % der Einkäufe oder praktisch immer, also 100 % der Einkäufe). - “Drei von Vier Deutsche lesen AGB so gut wie nicht”
Drei von vier Befragten (72,7 %) lesen AGB nur an kaum oder nie („Low Box“ - lesen AGB etwa 25% der Einkäufe oder praktisch nie, also 0% der Einkäufe).
Geschlecht: Frauen gründlicher
- Männer lesen AGB etwas seltener vollständig als Frauen: 3,9 % vs. 2,4 % geben an, dies „praktisch immer“ zu tun.
- Gleichzeitig übergehen Männer AGB häufiger (praktisch nie: 37,7 %) als Frauen (34,0 %).
Alter: Junge meiden AGB
- „Junge Erwachsene vermeiden AGB – 41 % klicken sie einfach weg.“
Jüngere (18–29 Jahre) lesen am seltensten AGB vollständig: nur 2,1 % immer, aber 40,9 % nie – das ist der höchste „Nie“-Wert. - „30er-Generation am sorgfältigsten – Spitzenreiter beim AGB-Lesen.“
30–39-Jährige sind am aufgeschlossensten: 5,4 % lesen AGB immer – Spitzenwert aller Altersgruppen. - Mit dem Alter steigt tendenziell die Bereitschaft zum vollständigen Lesen der AGB wieder leicht an.
Für wieviel Prozent Ihrer Online-Einkäufe treffen die folgenden Aussagen zu:
Ich habe die AGB (fast) vollständig gelesen.
| Gruppe | Nie (0 %) | ~25 % | ~50 % | ~75 % | Immer (100 %) | ⌀ Mittelwert |
| Gesamt | 35,9 | 36,8 | 17,6 | 6,6 | 3,2 | 26,1 |
| Männlich | 37,7 | 37,1 | 15,8 | 5,4 | 3,9 | 25,2 |
| Weiblich | 34,0 | 36,6 | 19,3 | 7,8 | 2,4 | 27,0 |
| 18–29 Jahre | 40,9 | 31,8 | 22,3 | 3,0 | 2,1 | 23,4 |
| 30–39 Jahre | 33,2 | 39,2 | 14,7 | 7,5 | 5,4 | 28,2 |
| 40–49 Jahre | 38,1 | 38,0 | 16,7 | 4,9 | 2,3 | 23,8 |
| 50–59 Jahre | 33,3 | 36,7 | 19,9 | 6,0 | 4,1 | 27,8 |
| 60–69 Jahre | 33,8 | 40,1 | 14,8 | 10,1 | 1,3 | 26,3 |
| 70–74 Jahre | 37,7 | 32,5 | 15,5 | 9,9 | 4,4 | 27,7 |
Tabelle: AGB-Befragung - Alter und Geschlecht
Alte Bundesländer: Weniger aufmerksam
- 72,9 % lesen sie nie oder nur bei rund einem Viertel der Käufe vollständig.
- Nur 3 % sagen: Ich lese sie immer vollständig.
- Durchschnittlich werden AGB bei 25,7 % der Käufe gelesen.
Neue Bundesländer: Deutlich gewissenhafter
- Mehr als jeder Zehnte liest AGB regelmäßig vollständig.
11,9 % in der „Top Box“ – höchster Wert bundesweit.
- Nur 32,5 % ignorieren AGB komplett – niedrigster Wert.
- ⌀ AGB-Leseanteil liegt bei 27,9 %.
Nord-West (SH, HH, HB, NI): AGB-Ignorierer
- Höchster Anteil derer, die AGB nie lesen:
37,8 % lesen sie bei keinem Einkauf.
- Nur 3,1 % schauen bei drei Viertel der Käufe rein.
- Durchschnitt: 25,8 % gelesene AGB.
Nordrhein-Westfalen: Lesemuffel im Westen
- Nur 1,2 % lesen AGB immer – niedrigster Wert aller Regionen.
- 74,3 % in der „Low Box“ – klar über dem Schnitt.
- Mit 24,1 % der niedrigste Mittelwert aller Regionen.
Mitte-West (HE, RP, SL): Mittelmaß mit Ausreißern
- 38,6 % lesen AGB nur bei etwa jedem vierten Einkauf vollständig.
- 3,8 % lesen sie immer – über Bundesdurchschnitt.
- Mittelwert: 25,2 %.
Baden-Württemberg: Hohe Quote bei „gelegentlich“
- 42,3 % lesen AGB bei ca. jedem vierten Einkauf – Spitzenwert.
- Nur 1,2 % geben an, AGB immer zu lesen.
- Durchschnitt: 24,7 %.
Bayern: AGB-Vorzeigeregion
- 5,2 % lesen AGB immer – zweitbester Wert.
- Nur 34,9 % ignorieren sie ganz.
- Mit 28,9 % deutlich über dem Bundesschnitt.
Berlin: AGB-Extremisten
- Niemand liest AGB immer (0 %) - Niedrigstwert.
- Aber: 37,7% lesen sie (fast) nie – Höchstwert.
- ⌀ AGB-Leseanteil liegt bei 24,9 %.
Nord-Ost (MV, BB, ST): Lesestärkste Region
- 30,2 %: höchste durchschnittliche AGB-Lesequote.
- Nur 29,6 % ignorieren AGB komplett – niedrigster Wert.
- 6,2 % lesen AGB immer – Spitzenwert.
Mitte-Ost (SN, TH): Solide Mitte
- 38,1 % lesen AGB bei etwa jedem vierten Einkauf.
- 3,7 % lesen sie immer.
- Mittelwert: 27,3 % – leicht über dem Schnitt.
Frage 1 Ich habe die AGB (fast) vollständig gelesen.
|
Region |
Nie (0 %) |
~25 % |
~50 % |
~75 % |
Immer (100 %) |
⌀ Mittelwert |
|
Gesamt |
35,9 |
36,8 |
17,6 |
6,6 |
3,2 |
26,1 |
|
Alte Bundesländer |
36,7 |
36,2 |
17,9 |
6,2 |
3,0 |
25,7 |
|
Neue Bundesländer |
32,5 |
39,2 |
16,3 |
8,1 |
3,8 |
27,9 |
|
Nord-West (SH, HH, HB, NI) |
37,8 |
32,2 |
22,9 |
3,1 |
4,0 |
25,8 |
|
Nordrhein-Westfalen |
38,0 |
36,3 |
18,4 |
6,1 |
1,2 |
24,1 |
|
Mitte-West (HE, RP, SL) |
37,3 |
38,6 |
13,8 |
6,5 |
3,8 |
25,2 |
|
Baden-Württemberg |
34,7 |
42,3 |
13,8 |
8,0 |
1,2 |
24,7 |
|
Bayern |
34,9 |
33,1 |
18,9 |
7,9 |
5,2 |
28,9 |
|
Berlin |
37,7 |
40,0 |
7,6 |
14,8 |
0,0 |
24,9 |
|
Nord-Ost (MV, BB, ST) |
29,6 |
39,9 |
16,9 |
7,4 |
6,2 |
30,2 |
|
Mitte-Ost (SN, TH) |
32,4 |
38,1 |
21,2 |
4,7 |
3,7 |
27,3 |
Tabelle: AGB-Befragung - Regionen
Familienstand
“Drum prüfe … Mit der Lebenserfahrung kommt die AGB-Gründlichkeit”
Verwitwete oder geschiedene Personen lesen AGB am gründlichsten: Sie kommen auf den höchsten Mittelwert (29,3 %) und einen leicht erhöhten Anteil vollständiger Leser (TOP BOX: 15,1 %).
“Verliebt, verlobt, verdrängt – Paare ohne Trauschein lesen kaum AGB”
Ledige und Zusammenlebende weisen die geringsten Mittelwerte auf (25,4 % bzw. 24,7 %). Besonders niedrig ist bei Zusammenlebenden auch der Anteil, der AGB fast nie liest (34,2 %).
|
Gruppe |
Nie (0 %) |
~25 % |
~50 % |
~75 % |
Immer (100 %) |
⌀ Mittelwert |
|
Gesamt |
35,9 |
36,8 |
17,6 |
6,6 |
3,2 |
26,1 |
|
Ledig |
37,6 |
33,9 |
20,7 |
4,8 |
2,9 |
25,4 |
|
Zusammen lebend |
34,2 |
45,6 |
11,0 |
5,8 |
3,5 |
24,7 |
|
Verheiratet |
35,7 |
36,6 |
18,1 |
6,4 |
3,2 |
26,2 |
|
Verwitwet/geschieden |
33,8 |
33,4 |
17,7 |
11,9 |
3,2 |
29,3 |
|
Keine Angabe |
100 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0,0 |
Tabelle: AGB-Befragung - Familienstand
Methodik
Die vorliegenden Ergebnisse beruhen auf einer repräsentativen Onlinebefragung von insgesamt 1.022 Personen mit Wohnsitz in Deutschland. Die Stichprobe wurde so gezogen, dass sie die deutschsprachige Wohnbevölkerung in Deutschland im Alter von 18-74 Jahren abbildet, die Grundgesamtheit beträgt 59.318.000 Personen.
Die repräsentative Stichprobe wurde aus Access-Panel-Teilnehmer:innen gezogen, die regelmäßig an Meinungs- und Marktforschungsstudien teilnehmen. Die Auswahl der Befragten erfolgte auf Basis repräsentativer Quoten aus dem Mikrozensus 2022 hinsichtlich Alter, Geschlecht, Region, Ortsgröße, Haushaltsgröße und Schuldbildung des Haupteinkommensbeziehers.
Durchführung der Erhebung
Die Befragung wurde im NIQ eBUS - powered by GfK intelligence (GfK) durchgeführt.
Die Online-Datenerhebung bietet den Vorteil einer standardisierten Frageführung, hoher Vergleichbarkeit und vollständiger Datenkontrolle (z. B. Prüfung auf Plausibilität, Vollständigkeit und interne Konsistenz).
Die Teilnehmenden konnten die Befragung selbstständig und anonym innerhalb eines definierten Zeitraums abschließen. Durch technische Maßnahmen stellt die GfK sicher, dass jede Person nur einmal an der Umfrage teilnehmen konnte und keine Duplikate in die Datengrundlage einfließen.
Darüber hinaus laufen im Hintergrund verschiedene Qualitätskontrollen, die die Interview- bzw. Antwortqualität prüfen (Speeder-Check, Straightlining etc.) und das Teilnehmer-Engagement verifizieren.
Antwortskalen
Die Items wurden mit einer einheitlichen fünfstufigen Skala zur Häufigkeit des Verhaltens erhoben. Zur Auswahl standen:
- Praktisch nie, also 0 % der Einkäufe
- Etwa 25 % der Einkäufe
- Etwa 50 % der Einkäufe
- Etwa 75 % der Einkäufe
- Praktisch immer, also 100 % der Einkäufe
Diese Skala erlaubt eine differenzierte Einschätzung des Antwortverhaltens entlang eines kontinuierlichen Handlungsspektrums.
Tabellenauswertung
Die Tabellen enthalten sowohl die absoluten Häufigkeiten (Anzahl der Befragten je Antwortkategorie) als auch dierelativen Häufigkeiten in Prozent. Die Prozentwerte sind jeweils unterhalb der entsprechenden absoluten Werte abgebildet und beziehen sich auf die jeweilige Subgruppenbasis (z. B. n = 510 Männer, n = 512 Frauen).
Die Summe aller Kategorien ergibt für jede Gruppe annähernd 100 %. Geringfügige Abweichungen in den Tabellen können durch Rundungen entstehen. Zusätzlich wird der arithmetische Mittelwert („Mittelwert“) angegeben, berechnet auf Basis der Skalenwerte 1 bis 5.










