Langer Pfeffer: Was macht den Stangenpfeffer aus?
Kommt es beim Pfeffer am Ende auf die Länge an? Es scheint fast so, wenn man Liebhaber*innen des länglichen “Stangenpfeffers” glaubt. Wir zeigen, was den langen Pfeffer besonders macht, ob er eine echte Alternative zum schwarzen Pfeffer ist und warum er zu den wenigen Gewürzen gehört, die den Namen “Pfeffer” tatsächlich zu Recht tragen.
Was ist langer Pfeffer (Stangenpfeffer)?
Langpfeffer, Long Pepper, Stangenpfeffer oder Schokoladenpfeffer: Ganz gleich unter welchem Namen er verkauft wird; der lange Pfeffer fällt im Regal sofort auf. Woher seine Namen stammen, ist schnell klar: Die länglichen Stangen messen zwischen drei und sechs Zentimetern, haben eine braune bis rote Färbung und schmecken im Vergleich zu bekannten schwarzen Pfeffersorten eher warm-würzig und süßlich.
Anders als Szechuanpfeffer, rosa Pfeffer und Co. hat der lange Pfeffer seine Bezeichnung tatsächlich verdient: Wie der schwarze Pfeffer stammt auch er aus der Familie der echten Pfeffergewächse (Piperaceae).
Herkunft & Anbau – woher kommt Langpfeffer
Langer Pfeffer – oder auch piper longum – stammt ursprünglich von der Halbinsel Dekkan im Süden Indiens. Er hat sich aber von Nepal bis nach Indonesien ausgebreitet, weshalb man heute auch oft von “indonesischem Langpfeffer” liest. Die kletternde Pflanze ist ein enger Verwandter des piper nigrum-Baumes, an dem der bekanntere, schwarze Pfeffer wächst. Die Früchte des piper longum, aus denen später die Stangenpfefferkörner bzw. Pfefferstangen werden, erinnern an Weidenkätzchen oder kleine Tannenzapfen. Sie wachsen nicht hängend nach unten, sondern aufrecht der Sonne entgegen. Wie bei seinem engen Verwandten werden auch die Stangen des Langpfeffers in verschiedenen Reifestufen von Grün bis Rot geerntet, getrocknet und im Anschluss weiterverarbeitet, um unterschiedliche Geschmacks- und Aromaprofile zu erreichen.
Heute ist der lange Pfeffer in Europa zwar weitestgehend aus dem Alltag verschwunden – ursprünglich war er aber die erste hier bekannte Pfeffersorte und gab dadurch der gesamten Gattung ihren Namen: Aus der Bezeichnung pippalientwickelte sich das lateinische Wort piper und schlussendlich der deutsche Name Pfeffer. Alexander der Große brachte das Gewürz im 3. Jh. v. Chr. von einem Feldzug in Indien zurück nach Griechenland. In Europa war der lange Pfeffer anschließend zeitweise so beliebt, dass die alten Griechen und Römer bereit waren, das dreifache des normalen Preises für das Gewürz zu zahlen.
Mit der Entdeckung von schwarzem Pfeffer und der Chili wurde der lange Pfeffer immer weiter vom europäischen Markt verdrängt. Hier kommt er heutzutage fast ausschließlich in der Gourmetküche zum Einsatz. Im arabischen und indischen Raum ist er jedoch bis heute ein wichtiger Bestandteil von Gewürz- und Currymischungen.
Was unterscheidet Langpfeffer von schwarzem Pfeffer?
Die beiden Pfeffersorten sind zwar miteinander verwandt, gleichzeitig gibt es aber auch abseits ihres Aussehens vor allem einen wichtigen Unterschied: Langer Pfeffer schmeckt deutlich süßer und zugleich sehr viel schärfer als schwarzer Pfeffer. Der Grund dafür ist sein erhöhter Piperin-Gehalt von bis zu 6 %. Zum Vergleich: Schwarzer Pfeffer enthält für gewöhnlich zwischen 2 % und 4 % Piperin.
Wie schmeckt langer Pfeffer?
Das Geschmacksprofil von langem Pfeffer ist ausgewogen und trotzdem sehr komplex: Wer ihn probiert, bemerkt zunächst einen kräftigen Pfeffergeschmack, der jedoch von einer leicht prickelnden, betäubenden Schärfe überlagert wird. Im Abgang setzt der Pfeffer ein süßliches, warmes Aroma frei, das an Zimt und dunkle Schokolade erinnert. Im Nachgang bleibt im Mund eine eher rauchige und kräftige Note zurück. Interessant dabei: Langer Pfeffer wird umso schärfer, je feiner man ihn mahlt.
Das süßere Geschmacksprofil des Stangenpfeffers macht ihn zwar für bestimmte Gerichte facettenreicher und interessanter, dadurch gleichzeitig aber auch weniger alltagstauglich als den verwandten schwarzen Pfeffer. Sein komplexes Aroma lässt sich in Rezepten zwar nicht komplett durch andere Zutaten ersetzen – wer den Stangenpfeffer gerade nicht zur Hand hat, kann stattdessen aber meistens auch eine andere, schärfere Pfeffersorte verwenden.
Zubereitung: Wie kocht man mit langem Pfeffer?
Der Geschmack des langen Pfeffers kann zu Beginn etwas ungewöhnlich sein; trotzdem gibt es viele unterschiedliche Rezepte, in denen er Platz findet. Besonders gut harmoniert er mit anderen, frischen Gewürzen (z. B. Ingwer, Zitronengras, Limette oder Petersilie), mit deren Hilfe sich Soßen, Marinaden, Suppen und herzhafte Eintöpfe verfeinern lassen. Auch zu Pasta und gedünstetem Gemüse passt der aromatische Pfeffer mit seiner süßlichen Note hervorragend. Als Bestandteil vieler verschiedener Gewürzmischungen – wie etwa dem marokkanischen Ras el Hanout – hat der Stangenpfeffer zum Beispiel auch einen festen Platz in Gerichten aus der arabischen und indischen Küche.
Ein besonderer Vorteil in der Küche: Im Gegensatz zu anderen Pfeffersorten kann langer Pfeffer ohne Probleme für Rezepte mit einer langen Garzeit verwendet werden. Er wird am besten entweder als Ganzes oder in 0,5 cm großen Stücken mitgekocht.
Als Alternative lässt sich der Langpfeffer auch sehr gut in einem Mörser oder einer Mühle zerreiben und damit zum Garnieren von Speisen verwenden. Dadurch wird er zu einem interessanten Begleiter für frisch gegrillte Fleisch- und Fischstücke. Da eine einzelne Pfefferstange schon sehr ergiebig ist, sollte das pikante Gewürz aber besser sparsam verwendet werden.
Einzigartiger Pfeffergenuss: Schwarze Pfeffer von Delidía
Wer weiter in die Welt des Pfeffers eintauchen möchte, muss nicht unbedingt auf die Suche nach unbekannteren Sorten wie dem Stangenpfeffer gehen. Wir wollen dir zeigen, dass auch hinter – eigentlich sehr alltäglichem – schwarzen Pfeffer einzigartige Geschmacksnuancen stecken können, die darauf warten, entdeckt zu werden.
An der Südwestküste Indiens haben wir gleich zwei ganz besondere schwarze Pfeffer entdeckt – genau dort, wo bereits seit Jahrtausenden die weltbesten Pfefferpflanzen kultiviert werden. Wir arbeiten mit der Adivasi-Kooperative aus ca. 1000 Ureinwohner*innen zusammen, um die außergewöhnlichen Aromen unseres schwarzen Pfeffers bis nach Deutschland zu bringen. Die indischen Farmer pflanzen ihre Pfeffersträuche noch nach traditionellen, nachhaltigen Methoden an – und richten sich gleichzeitig nach dem modernen “Field to Fork”-Ansatz der Europäischen Union. Am Ende ihrer Arbeit stehen einzigartige Pfeffersorten, mit denen sie Preise erzielen können, die bis zu 100 % über dem Durchschnittswert auf dem Weltmarkt liegen. Wer unsere Pfeffer einmal probiert hat, wird verstehen, warum auch wir diesen Preis aus Überzeugung zahlen.
Danke der Adivasi-Kooperative haben wir die Möglichkeit, mit unserem Bio-Tellicherry-Pfeffer und dem Bio-Malabar-Urwald-Pfeffer zwei der besten schwarzen Pfeffersorten der Welt zu einem absolut fairen Preis anzubieten. Durch seine ausgewogene, aber prägnante Schärfe, gemischt mit nussigen und blumigen Noten aus Sandelholz und schwarzem Tee, übertrifft der Tellicherry-Pfeffer alles, was wir bislang im deutschen Handel probieren durften. Schon eine Prise macht aus alltäglichen Gerichten eine echte Besonderheit.
Etwas frischer, aber genauso vielseitig einsetzbar, ist der Bio-Malabar-Urwald-Pfeffer: Er erinnert geschmacklich an die aromatischen Urformen des schwarzen Pfeffers und wird dafür in Wildsammlung von den Pfefferpflanzen Devamunda (Thevamunda) und Karimunda (Kerymunda) geerntet.
Besondere Pfeffersorten für den Alltag – online kaufen bei Delidía
Sorgfalt und Leidenschaft vom Anbau bis zum Versand: Das ist es, was den schwarzen Pfeffer von Delidía ausmacht. Nicht zuletzt am Geschmack merkt man sofort, dass es sich hierbei um zwei wirklich einzigartige Produkte handelt, bei denen es nicht selbstverständlich ist, sie überhaupt nach Deutschland bringen zu können. Wie alle Delidía-Produkte erfüllen auch unsere schwarzen Pfeffersorten die höchsten Qualitätsansprüche:
- Sortenreine Ernte
- Traditioneller Anbau in ökologischer Landwirtschaft
- Sonnentrocknung ohne zusätzliche Hitze
- Keine künstlichen Konservierungsstoffe
- Keine Zusatzstoffe (z. B. Glutamat, Geschmacksverstärker)
- Biozertifiziert: DE-ÖKO-044
Pfeffer, Salz, Balsamico und Olivenöl werden bei Delidía zu einem kleinen Luxus, den man trotzdem mit gutem Gewissen im Alltag genießen kann: Der Versand in Vorratspackungen und der Kampagnenverkauf, sowie der (fast) vollständige Verzicht auf Werbemaßnahmen ermöglichen es uns, alle unsere Produkte zu einem fairen Preis anbieten zu können. Für nur 16,25 € (Bio-Malabar-Urwald-Pfeffer) bzw. 17,50 € (Bio-Tellicherry-Pfeffer) kannst du dadurch einen kompletten Jahresvorrat unserer hochwertigen schwarzen Pfeffer direkt online bestellen.